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Ratgeber Brustkrebs

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Brustkrebs
Wissenswertes zu Brustkrebs

In Deutschland ist die Überlebensrate von Patientinnen mit Brustkrebs mit 83 % verhältnismäßig hoch. Dies liegt u. a. an einem zeitlich recht engmaschigem Früherkennungsprogramm und seit vielen Jahren stattfindender Aufklärung. Studien haben bewiesen, dass häufige Röntgenbestrahlung im Brustbereich während der Kindheit und Jugend, regelmäßiger Alkoholkonsum und Übergewicht das Risiko erhöhen, im Erwachsenenalter an Brustkrebs zu erkranken. Inwieweit das Rauchen das Brustkrebsrisiko erhöht und gesunde Ernährung es vermindert, kann derzeit nicht eindeutig nachgewiesen werden. Ca. ein Drittel der Krebspatientinnen klagt während oder nach der Chemotherapie über chronische Müdigkeit (Fatigue-Syndrom). Die Müdigkeit geht oft einher mit Appetitlosigkeit, Niedergeschlagenheit oder Depressionen.

Wissenswertes zu Brustkrebs

Im europäischen Vergleich befindet sich die Erkrankungsrate von Brustkrebs in Deutschland im mittleren Drittel. In Frankreich, Belgien und Dänemark werden mehr Brustkrebserkrankungen diagnostiziert, in den baltischen Ländern Estland, Lettland und Litauen und in Südeuropa (Spanien, Griechenland und Portugal) zum Teil deutlich weniger. Mit 83 % liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei Brustkrebs in Deutschland mittlerweile hoch. Dieser statistische Wert besagt, wie viele von 100 an Brustkrebs erkrankte Personen fünf Jahre nach der Diagnose noch leben. Die große Überlebenswahrscheinlichkeit liegt auch an dem im Jahre 2005 eingeführten Mammografie-Screening, der Röntgenuntersuchung der Brust, die Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren kostenlos durchführen lassen können.

Die Überlebensprognose ist jedoch abhängig von vielen Faktoren: der Tumorgröße, dem Alter der Patientin, ein möglicher Befall der Lymphknoten der Achselhöhle sowie der Art des Krebses. Auch die Art der Behandlung, Begleiterkrankungen und persönliche Risikofaktoren, wie regelmäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum, beeinflussen den Verlauf einer Erkrankung an Brustkrebs.

Übergewicht und regelmäßiger Alkoholkonsum erhöhen das Risiko für Brustkrebs

Hinsichtlich der Risiken an Brustkrebs zu erkranken ist in vielen Studien deutlich geworden, dass Übergewicht und Bewegungsmangel, insbesondere bei Frauen über 50 Jahren, dieses erheblich steigern können. Ausreichende Bewegung kann das Risiko mindern, an Brustkrebs zu erkranken. Auch der regelmäßige Konsum von Alkohol kann das Krebsrisiko erhöhen. Frauen, die als Kind oder Jugendliche häufig Röntgenstrahlung am Brustbereich ausgesetzt waren, tragen ein leicht erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken.

Die Gesundheitsschäden, die durch das Rauchen entstehen, sind eindeutig nachgewiesen. Ob Rauchen jedoch das Risiko erhöht an Brustkrebs zu erkranken, konnte bislang nicht abschließend geklärt werden. Inwieweit Ernährung einen Einfluss auf die Entstehung von Brustkrebs hat, ist ebenfalls nicht geklärt. Es gibt keine ausreichenden Beweise dafür, dass gesunde Ernährung mit viel Gemüse und frischem Obst einen Effekt auf das Brustkrebsrisiko hat. Auch ein Einfluss von Risikofaktoren wie Stress, belastenden Lebenssituationen oder Depressionen auf die Entstehung von Brustkrebs ist nicht schlüssig nachgewiesen.

Mit der Therapie von Brustkrebs können Begleiterscheinungen einhergehen

Rund ein Drittel der deutschen Krebspatienten empfinden während oder nach der Chemotherapie und Bestrahlung große Müdigkeit. Dieses Krankheitsbild wird als Fatigue-Syndrom bezeichnet. Trotz ausreichend Schlaf klagen die Patienten zudem über Appetitlosigkeit, Kraftlosigkeit, mangelnde Leistungsfähigkeit und Niedergeschlagenheit. Ursache können Entzündungen im Körper, genetische Faktoren, eine Depressionsneigung und andere Begleiterkrankungen von Brustkrebs sein.

Zwischen 20 und 30 % der an Brustkrebs erkrankten Frauen erleiden im Verlauf ihrer Behandlung eine Depression. Daher wird eine therapiebegleitende psychologische Hilfe von Fachärzten empfohlen. In vielen Fällen hilft schon eine Veränderung der Lebensgewohnheiten: Sport und Aktivitäten im Freien, Entspannungsübungen wie autogenes Training oder Yoga sollten Lebensbestandteil werden, bevor eventuell Medikamente verabreicht werden.

Guido Maiwald

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In Deutschland ist die Überlebensrate von Patientinnen mit Brustkrebs mit 83 % verhältnismäßig hoch. Dies liegt u. a. an einem zeitlich recht engmaschigem Früherkennungsprogramm und seit vielen Jahren stattfindender Aufklärung. Studien haben bewiesen, dass häufige Röntgenbestrahlung im Brustbereich während der Kindheit und Jugend, regelmäßiger Alkoholkonsum und Übergewicht das Risiko erhöhen, im Erwachsenenalter an Brustkrebs zu erkranken. Inwieweit das Rauchen das Brustkrebsrisiko erhöht und gesunde Ernährung es vermindert, kann derzeit nicht eindeutig nachgewiesen werden. Ca. ein Drittel der Krebspatientinnen klagt während oder nach der Chemotherapie über chronische Müdigkeit (Fatigue-Syndrom). Die Müdigkeit geht oft einher mit Appetitlosigkeit, Niedergeschlagenheit oder Depressionen.

Brustkrebs, auch Mammakarzinom genannt, beginnt mit einer genetischen Veränderung von Zellen, zumeist in der Brust- oder der Milchdrüse. Die degenerierten Zellen wachsen schneller als normale Zellen und bilden Knoten unter der Haut. Als Brustkrebs wird die Erkrankung jedoch erst bezeichnet, wenn die schadhaften Zellen auf gesunde Zellen übergreifen. Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt mit dem Alter: Während nur eine von 110 Frauen im Alter von 35 befürchten muss innerhalb von 10 Jahren an Brustkrebs zu erkranken, sind es bei den 65-Jährigen bereits eine von 27. Insbesondere hormonelle Belastungen etwa durch Hormonbehandlungen oder Übergewicht sowie genetische Vorbelastungen stehen im Verdacht das Krebsrisiko zu erhöhen.

Therapie Brustkrebs

Die Therapie von Brustkrebs ist abhängig von vielen Faktoren wie dem Tumorstadium, dem Alter der Patientin oder dem Hormonstatus. Die Säulen der Therapie von Brustkrebs lauten Operation, Strahlentherapie und medikamentöse Therapie. Bei der Operation entnimmt der Arzt den Tumor und einen Randsaum. In den meisten Fällen gelingt eine brusterhaltende Operation und es verbleiben kaum sichtbare Narben. Wenn der Tumor weit fortgeschritten ist, wird die Brust entfernt und gegebenenfalls kosmetisch wieder aufgebaut. Begleitet wird die Operation von einer Strahlentherapie, bei der noch vorhandene Krebszellen abgetötet werden sowie von der medikamentösen Therapie. Ziel der medikamentösen Therapie ist es, die Vermehrung der Krebszellen zu verhindern oder zu vermindern.