Ratgeber Brustkrebs
Informationen für Betroffene und AngehörigeDie Ursachen der Entstehung von Brustkrebs sind vielfältig und daher nicht eindeutig zu bestimmen. In etwa 10 % aller Fälle lässt sich eine vererbte Vorbelastung feststellen. Begünstigt wird die Entstehung von Brustkrebs auch durch den Hormonhaushalt. So haben z. B. Frauen, die sehr früh ihre erste Regelblutung bekommen, ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken und auch die Einnahme von Hormonpräparaten gegen Wechseljahresbeschwerden kann die Entstehung von Brustkrebs begünstigen. Weitere Risikofaktoren sind ein körperlich schlechter Allgemeinzustand, verursacht z. B. durch Übergewicht sowie regelmäßiger Alkoholkonsum. Brustkrebs ist die Folge genetischer Veränderungen von Zellen. Die entarteten Zellen vermehren sich und dringen in das Gewebe der Brust oder in die Brustdrüsen ein.
Entstehung von Brustkrebs
Eine eindeutige Ursache für die Entstehung von Brustkrebs existiert nicht. Die wichtigsten Risikofaktoren sind der Einfluss weiblicher Geschlechtshormone, das Lebensalter, genetische Faktoren sowie der Lebensstil. Nur etwa 10 % aller Erkrankungen an Brustkrebs lassen sich auf erbliche Faktoren zurückführen.
Einfluss des Hormonhaushalts auf die Entstehung von Brustkrebs
Eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs spielen die weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen. Während des Menstruationszyklus treten Hormonschwankungen ein, die die Struktur der Brustdrüse beeinflussen. Diese hormonellen Schwankungen sind während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren ungleich stärker. Die Entstehung von Brustkrebs wird durch lange Phasen hormoneller Belastung begünstigt. Die Einnahme von Hormonpräparaten, insbesondere von Östrogenen und Gestagenen gegen Wechseljahresbeschwerden erhöht nachweislich das Risiko an Brustkrebs oder Eierstockkrebs zu erkranken. Auch ein frühes Eintreten der ersten Regelblutung und ein später Beginn der Wechseljahre können das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöhen.
Mehrere Schwangerschaften mit anschließender Stillzeit können hingegen das Risiko der Entstehung von Brustkrebs senken. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser Effekt ab einer Gesamtstilldauer von eineinhalb Jahren und insbesondere bei jungen Müttern eintreten kann. Eine langfristige Einnahme der Antibabypille kann unter ungünstigen Bedingungen das Krebsrisiko geringfügig erhöhen. Inwieweit pflanzliche Stoffe gegen die Wechseljahresbeschwerden, die östrogenähnlich wirken und als Phytoöstrogene bezeichnet werden, sich auf die Entstehung von Brustkrebs auswirken, ist seitens der Forschung nicht abschließend geklärt.
Der Lebensstil kann sich auf die Entstehung von Brustkrebs auswirken
Begünstigt wird die Entstehung von Brustkrebs auch durch einen schlechten körperlichen Allgemeinzustand, verursacht etwa durch Übergewicht. Schuld ist hier wohl eine ungünstige Stoffwechselsituation, die wiederum Einfluss auf den Hormonhaushalt hat. Regelmäßiger Alkoholkonsum, etwa ab einem Glas Wein täglich, kann ebenfalls die Entstehung von Brustkrebs begünstigen. Auch Bestrahlungsbehandlungen im Bereich des Brustkorbs erhöhen das Brustkrebsrisiko, wobei diese Gefahr durch besonders schonenden Einsatz modernster Radiotherapie in den letzten Jahren verringert wurde.
Genetische Zellveränderungen verursachen Brustkrebs
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Entstehung von Brustkrebs eine Folge von genetischen Zellveränderungen ist, die in mehreren Phasen verlaufen. Aufgrund dieser Veränderungen werden die Zellteilung, das Zellwachstum und die Entwicklung der Zellen auf verschiedene Arten beeinflusst. So entstehen Zellverbände die mehr und mehr von den normalen Zellen abweichen und beginnen sich stark zu vermehren. Dabei wächst zunächst ein nicht-invasives Karzinom, welches sich auf das Wachstum seines eigenen Gewebes beschränkt. Erst im Falle eines invasiven Karzinoms, welches auch in die Umgebung hineinwächst, etwa das Gewebe oder die Drüsenzellen, wird dieses als Brustkrebs bezeichnet.
Guido Maiwald
Die Diagnose von Brustkrebs verläuft in mehreren Untersuchungsphasen. Von größter Bedeutung für den Heilungserfolg ist die Früherkennung. Ab dem 30. Lebensjahr können Frauen einmal jährlich die gesetzliche Früherkennung in Anspruch nehmen. Zudem wird Frauen angeraten, ihre Brust einmal im Monat, am besten in den Tagen nach der Periode, selbst auf Knötchen oder Veränderungen zu untersuchen. Stellt der Arzt bei der Früherkennung einen Verdacht auf Brustkrebs fest, so wird er i. d. R. eine Ultraschalluntersuchung oder eine Röntgenuntersuchung, die sog. Mammografie, durchführen. Wird der Verdacht auf Tumorbildung in der Brust bestätigt, so entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe, die dann mikroskopisch analysiert wird.
Brustkrebs, auch Mammakarzinom genannt, beginnt mit einer genetischen Veränderung von Zellen, zumeist in der Brust- oder der Milchdrüse. Die degenerierten Zellen wachsen schneller als normale Zellen und bilden Knoten unter der Haut. Als Brustkrebs wird die Erkrankung jedoch erst bezeichnet, wenn die schadhaften Zellen auf gesunde Zellen übergreifen. Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt mit dem Alter: Während nur eine von 110 Frauen im Alter von 35 befürchten muss innerhalb von 10 Jahren an Brustkrebs zu erkranken, sind es bei den 65-Jährigen bereits eine von 27. Insbesondere hormonelle Belastungen etwa durch Hormonbehandlungen oder Übergewicht sowie genetische Vorbelastungen stehen im Verdacht das Krebsrisiko zu erhöhen.
In Deutschland ist die Überlebensrate von Patientinnen mit Brustkrebs mit 83 % verhältnismäßig hoch. Dies liegt u. a. an einem zeitlich recht engmaschigem Früherkennungsprogramm und seit vielen Jahren stattfindender Aufklärung. Studien haben bewiesen, dass häufige Röntgenbestrahlung im Brustbereich während der Kindheit und Jugend, regelmäßiger Alkoholkonsum und Übergewicht das Risiko erhöhen, im Erwachsenenalter an Brustkrebs zu erkranken. Inwieweit das Rauchen das Brustkrebsrisiko erhöht und gesunde Ernährung es vermindert, kann derzeit nicht eindeutig nachgewiesen werden. Ca. ein Drittel der Krebspatientinnen klagt während oder nach der Chemotherapie über chronische Müdigkeit (Fatigue-Syndrom). Die Müdigkeit geht oft einher mit Appetitlosigkeit, Niedergeschlagenheit oder Depressionen.